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Leckeres Fressen für Deinen Hund? - Teil 2 von 2

 

Die meisten Hundebesitzer wissen wahrscheinlich schon, dass Schokolade als Hundefutter oder "Belohnung" völlig ungeeignet ist (giftig!!!), aber wie sieht's denn da mit Brokkoli, Zwiebeln oder Tunfisch aus?

 

Im folgenden findest Du eine Zusammenstellung von Lebensmitteln, die für Hunde ungeeignet oder sogar gefährlich sein können. Diese liste ist natürlich nicht vollständig! Frage immer Deinen Tierarzt, falls Du Deinem Hund etwas füttern möchtest, aber nicht weist, ob es ihm auch bekommt.

 

 

 
 
Andy
Andy in 2019

 

Dies ist der zweite Teil unserer Zusammenstellung, hier gehts zum ersten Teil.

 

Leber

 

 

 

In geringen Mengen ist Leber eine nährstoffreiche Futterergänzung für Deinen Hund. Allerdings solltest Du beachten, dass Leber und Lebertran einen großen Vitamin-A Anteil hat, und  das daher eine andauernde Fütterung von Leber zu Überdosierungserscheinungen führen kann (Hypervitaminose-A). Eine Überdosierung kann akut durch eine 50 bis 100-fache Tagesdosis erfolgen, oder chronisch durch langfristige Zufütterung nur geringfügig überhöhter Dosen (ab etwa 5-facher Tagesdosis). Dies bedeutet, Du solltest nicht mehr als 1 bis 2 mal pro Woche Leber hinzufüttern, und falls Dein Hund noch zusätzlich Vitamin A-haltige Nahrungsergänzungsmittel (Pillen oder Pulver) bekommt, eher überhaupt nicht.

 

Macadamianüsse

 

 

 

Macadamianüsse sind für Hunde sehr gefährlich, da diese genau wie Wallnüsse zu Steifheit, Zittern, Magenkrämpfen, schwerem Fieber und Erbrechen führen können. Betroffene Hunde hecheln oft stark, zittern und sind nicht (oder nur schwer) in der Lage von selbst aufzustehen. Die meisten Hunde erholen sich nach behutsamer Pflege in ein paar Tagen wieder, wenn man die Ursache der Vergiftung entfernt (z.B. die Nüsse wegschmeißt...). Der hohe Phosphorgehalt in Macadamianüssen kann auch Blasensteine verursachen.

 

Pilze

 

 

 

Einige Pilzarten enthalten Giftstoffe die bei Hunden Leber oder Nierenschäden verursachen können, während andere zu schweren Verdauungsstörungen oder selbst zu neurologischen Störungen führen können. Die amerikanische Vergiftungskontrollzentrale für Tiere (ASPCA) rät daher, dass alle Haustiere von Wildpilzen ferngehalten werden sollten und dementsprechend jegliche art von Pilzkonsums bei Hunden sehr ernst genommen werden muss.

 

Milch und Käse

 

 

 

Ebenso wie viele Menschen verfügen Hunde nicht über das notwendige Enzym, dass für die Verdauung der in Milchprodukten enthaltenen Laktose erforderlich ist. Richtig - auch Waldi ist Laktoseintolerant! Dies bedeutet, dass Hunde nach dem Konsum von Laktosehaltigen Produkten Blähungen bekommen was wiederum zu Durchfall führen kann. Daher sollten einem Hund keine größeren Mengen an Milch oder Käse gefüttert werden. Allerdings sind kleiner Mengen von Laktosearmen Milchprodukten (wie z.B. Hüttenkäse, Quark oder Joghurt) durchaus gute und gesunde Beifütterungsprodukte.

 

Zwiebeln

 

 

 

Wie auch Knoblauch enthalten Zwiebeln Thiosulfate, egal ob gekocht oder roh. Die Konzentration des Thiosulfates in einer Zwiebel ist allerdings wesentlich höher, als die Konzentration in der gleichen Menge Knoblauch!  Thiosulfat verursacht den Abbau von roten Blutkörperchen im Kreiskauf des Hundes, und der Verzehr von Zwiebeln beschleunigt diesen Vorgang so stark, dass dies nicht mehr durch eine Mehrproduktion von roten Blutkörperchen im Knochenmark ausgeglichen werden kann. Daher kann bereits der Verzehr von kleinen Mengen an Zwiebeln zu einer hämolytischen Blutarmut beim Hund führen. Füttere daher Deinem Hund keine Zwiebeln, auch keine Produkte die Zwiebeln enthalten (z.B. Essensreste, Pizza, chinesische Gerichte oder Babynahrung mit Zwiebel). Vergiftungserscheinungen treten üblicherweise erst ein paar Tage nach dem Verzehr der Zwiebel auf und können, je nach Größe des Hundes, und der Menge der verzehrten Zwiebel, tödlich enden.

 

Kartoffeln

 

 

 

Kartoffeln enthalten Solanin. Solanin ist vor allem in Nachtschattengewächsen wie z.B. Kartoffeln oder Tomaten enthalten (wo es auch fälschlicherweise als "Tomatin" bezeichnet wird.) Solanin ist giftig, und der höchste Anteil dieser chemischen Verbindung ist in Frühkartoffeln, sowie in der Schale und den Trieben. Geschälte Kartoffeln habe etwa 30-80% weniger Solanin als ungeschälte Kartoffeln (je nach Typ), und grüne Kartoffeln sollten immer geschält werden. Modernere Kartoffelsorten weisen einen Solaningehalt von 3 bis 7 mg/100 g in der Schale auf, Tomaten haben dagegen einen Gehalt von 9 bis 32 mg/100 g. Solanin in größeren Mengen verursacht Magenbeschwerden, Benommenheit und kann in extremen Fällen sogar tödlich sein. Eine Dosis von 400 mg Solanin kann selbst für Menschen tödlich sein. Kochen trägt dazu bei, dass etwa ein drittel des Solaningehalts vom Kochwasser aufgenommen wird. Steve mischt Andy öfters gekochte und schalenlose Kartoffeln mit ins Futter, da diese sehr Nährstoffreich sind.  Mehr zu Solanin auch unter "Tomaten".

 

Schweinefleisch

 

 

 

Wir waren Anfangs unentschlossen ob Schweinefleisch nun wirklich in diese Kategorie der "ungeeigneten" Hundefutter gehört.  Was Du über Schweinefleisch wissen solltest:


Schweinefleisch ist an sich nicht gefährlich, allerdings sind Schweine mögliche Träger von Trichinen, dies sind rundwurm-ähnliche Parasiten die auch bei Bären, Dachsen und Füchsen auftreten. Durch Trichinen verursachte Erkrankungen bei Menschen, sind in Deutschland meldepflichtig (dies gilt bereits beim Verdacht einer Infektion!). Deswegen ist die sogenannte Trichinenschau schon seit über 100 Jahren eine Pflichtuntersuchung bei Fleisch für den menschlichen Verzehr, und aus diesem Grund ist das Krankheitsbild der Trichinellose in der westlichen Welt nahezu ausgerottet. Trichinen können durch vollständiges Kochen oder Einfrieren (für etwa 3 Wochen) abgetötet werden. Ein weiteres Problem mit Schweinefleisch ist dessen Fettgehalt welcher bei Hunden, die über längere Zeit sehr fetthaltig gefüttert wurden, zu Problemen mit der Bauchspeicheldrüse führen kann. Wenn Du also Deinem Hund Schweinefleisch füttern willst, dann immer möglichst mager und vollständig gekocht.  Füttere Deinem Hund niemals Schweineknochen (egal ob roh oder gekocht) da diese sehr leicht splittern und Deinen Hund bei Verschlucken ernsthaft innerlich verletzen können.

 

Rohe Eier

 

 

Rohe Eier sind sehr nährstoffreich für unseren Hund, allerdings können diese aber auch Bakterien wie z.B. Salmonellen enthalten. Obwohl Hunde einen wesentlich kürzeren Verdauungstrakt haben als wir Menschen und dadurch gegen eine Bakterienvergiftung um einiges resistenter sind als wir, sollten nur frische, rohe Eier von einer zuverlässigen Quelle verwendet werden (z.B. Organisch, Freilauf). Im Zweifelsfall Eier vollständig kochen.

 

Roher Fisch

 

 

 

Die moderate Zufütterung von rohem Fisch ist gut für Hunde, da dieser ein hochwertiger Eiweißlieferant mit einem hohen Vitamin D Anteil ist. Die meisten Hunde mögen Fisch sehr gern und er ist eine willkommene Abwechselung zu Fleisch. Allerdings sollte man beachten, dass das in Fisch enthaltene Enzym "Thiaminase" zum Abbau von Vitamin B2 beiträgt und damit eine übermäßige Fischfütterung in Vitamin B2 Mangel resultieren kann. Thiaminase kann durch kochen des Fisches zerstört werden, und kochen minimiert ebenfalls das Risiko von Parasiten, die möglicherweise in dem rohen Fisch enthalten sind (dazu auch Lachs, weiter unten). Gräten sollten grundsätzlich entfernt werden, da sich diese im Verdauungstrakt Deines Hundes festsetzen können. Kugelfisch enthält ein Tetrodotoxin das für Hunde tödlich sein kann.

 

Salz

 

 

 

Der Verzehr von salzigem Futter kann bei Hunden über längere Zeit zu Nierenproblemen führen. Futter mit hohem Salzgehalt verbirgt allerdings noch eine größere, sekundäre Gefahr: Hunde die salziges Futter wie z.B. Essensreste fressen, trinken oft gleich nach der Fütterung zu viel Wasser. Durch das Wasser wird der volle Hundemagen noch schwerer, und wenn der Hund nun auch noch tobt, kann dies zu einer lebensgefährlichen Magendrehung führen. Von einer Magendrehung spricht man, wenn sich der volle Magen eines Hundes um seine eigene Längsachse dreht, und dabei regelrecht selbst abschnürt. Die durch die Verdauung entstehenden Gase blähen den zugeschnürten Magen daraufhin weiter auf, und wenn dieser von einem Tierarzt nicht binnen weniger Stunden in einer Notoperation stabilisiert wird, stirbt das Tier einen qualvollen Tod. Besonders große Hunderassen wie Schäferhunde, sind für Magendrehungen sehr anfällig. Hunde mit einer Magendrehung erkennt man an einem intensiven Hecheln und großer Ruhelosigkeit (Hund steht immer wieder auf und legt sich erneut hin). Dabei nimmt der Hund auch oft eine "Gebetsstellung" ein (Hinterläufe stehend und Vorderläufe nach vorn ausgestreckt). Im weiteren Verlauf versucht der Hund dann erfolglos zu erbrechen (lediglich Schleim) und der Magen erhärtet sich und treibt direkt hinter den Rippen auf, wobei die Umfangsvermehrung linksseitig und oben besonders ausgeprägt ist. Die Bauchdecke ist dabei sehr hart und angespannt. Bei nur dem geringsten Verdacht auf eine Magendrehung, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden, da sich die Überlebenschance eines Hundes in dieser Situation minütlich (nicht stündlich!) verschlechtert.

 

Immer daran denken, ein großrassiger Hund sollte lieber mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag erhalten, anstatt nur einer großen, und nach dem Fressen sollte man dem Hund für zwei Stunden nicht toben oder rennen lassen.

 

Lachs

 

 

 

Zugegeben, diese Erkrankung betrifft hauptsächlich die Nordwestküste der Vereinigten Staaten und Kanada, sollte hier aber aufgrund ihrer Gefahr trotzdem erwähnt werden. Die meisten Lachssorten (wie z.B. atlantischer Lachs) sind für Hunde unbedenklich. Der Verzehr von Lachs aus einer der vorgenannten Region, kann allerdings zu einer sogenannten Lachsvergiftung führen (Salmon Poisoning Disease). Lachsvergiftung ist eine lebensgefährliche Erkrankung bei Hunden, die Lachs gefressen haben der mit dem Neorickettsia helminthoeca Parasiten befallenen ist. Klinische Symptome lassen sich üblicherweise schon nach einer Woche feststellen. Dazu gehört Erbrechen, Appetitverlust, Fieber, Durchfall, Schwäche sowie geschwollene Lymphknoten. Falls diese Kondition nicht sofort behandelt wird verstirbt der betroffene Hund innerhalb von 2 Wochen nach verzehr des infizierten Fisches. Man sollte daher niemals Lachs unbekannter Herkunft füttern, und immer vollständig kochen.

 

Vergammelte oder schimmelige Essensreste

 

 

Obwohl das Verdauungssystem unserer Hunde wesentlich unempfindlicher ist als das von uns Menschen, sollte man Hunden niemals vergammeltes oder schimmeliges Essen geben, da eine daraus resultierende Bakterienvergiftung auch bei Hunden zu Durchfall, Erbrechen, oder sogar Schock mit Todesfolge führen kann.

 

Tee oder Teebeutel

 

 

 

Siehe "Kaffee"

 

Tomaten

 

 

 

Wie auch Kartoffeln enthalten Tomaten Solanin. Dabei findet man wesentlich höhere und potentiell gefährliche Konzentrationen von Solanin in grünen Tomaten, sowie deren Blättern und dem Stamm. Vergiftungserscheinungen sind Atemnot, Koliken, Erbrechen, Durchfall sowie erweiterte Pupillen oder Lähmung. Außerdem enthalten Tomaten Atropin, einer ebenso giftigen Substanz, die Herzrhythmusstörungen verursachen kann. Hier befinden sich die gefährlichen Konzentrationen ebenfalls im Stamm, in den Blättern und in geringerem Maße auch in den grünen Tomaten. Reife Tomaten enthalten wesentlich weniger Solanin und Atropin, diese sind daher für Hunde in kleinen Mengen nicht schädlich. Bei kleinen Hunden sollte man allerdings doch etwas vorsichtiger sein, da Vergiftungserscheinungen vom Körpergewicht des Hundes abhängig sind. Ein Beispiel: Die für den Erwachsenen Menschen als tödlich angenommene Dosis von 400 mg Solanin erreicht man durch den Verzehr von 1,25 bis 4,5 kg (je nach Sorte) rohen grünen Tomaten !

 

Hefeteig

 

 

 

Selbst kleine Mengen an Hefeteig können für Deinen Hund gefährlich sein, da sich die gefressene Menge in dem Magen Deines Hundes um ein vielfaches ausdehnen kann. Dies führt zu Blähungen, Magenkrämpfen, Magenaufblähung (ähnlich wie bei einer Magendrehung) die in schlimmen Fällen sogar zu einem Magen- oder Darmbruch führen kann.

 

   

 

Dies war der zweite Teil unserer Zusammenstellung, hier gehts zum ersten Teil.

 

oder

 

Weiterführend: Lese unseren Artikel über Lebensmittel, die auch für Hunde geeignet sind!