Die vorstehende Aufzählung ist natürlich nicht vollständig. Es gibt unzählige Haushaltsprodukte, die für Hunde giftig sind. Grundsätzlich sollte man immer davon ausgehen, dass alles was für uns Menschen giftig ist, auch für Hunde giftig ist, aber umgekehrt, dass nicht alles was für uns ungiftig ist auch für unseren Hund ungiftig ist (siehe dazu Schokolade oder Zwiebel).
Säuren und Laugen
Diese chemischen Stoffe befinden sich in vielen Produkten wie z.B. Batterien, Reinigungsmitteln, Entfärbemitteln oder Geschirrspülseife. Je nach Konzentration kann der Verzehr dieser Stoffe entweder Durchfall auslösen, oder innerhalb weniger Stunden zu einem schmerzhaften Tod führen.
Frostschutzmittel (Ethylenglycol)
Frostschutzmittel sind sehr giftig und aufgrund seines süßen Geruches und Geschmackes sehr gefährlich für Hunde. Es verursacht schweren Nierenschaden und schon wenige Löffel können einen kleinen Hund sehr krank machen oder sogar töten.
Arsen
Viele Herbizide und Pestizide enthalten Arsen, eine Substanz die für Hunde sehr giftig ist und dessen Einnahme meist den sicheren Tod bedeutet, wenn die Vergiftung nicht sofort behandelt wird. Hunde können sich schnell durch den Verzehr von mit diesen Pestiziden kontaminiertem Wasser oder Pflanzenmaterial vergiften.
Schokolade
Eine Tafel Schokolade kann bereits ausreichen, um einen kleinen Hund zu töten oder sehr krank zu machen. Schokolade enthält die organisch, chemische Verbindung Theobromin, welcher von Hunden nicht metabolisiert werden kann. Das Theobromin verbleibt daher nach dem Genuss von Schokolade für bis zu 24 Stunden im Blut unseres Hundes. Dies kann zu Herzrasen und Herzanfällen, Halluzinationen, explosivem Durchfall, Epilepsieanfällen, und inneren Blutungen führen, die für unseren Hund tödlich sein können. Backschokolade ist aufgrund ihres hohem Kakaogehalts am gefährlichsten.
Ibuprofen
Verabreiche Deinem Hund niemals Schmerzmittel die nicht ausdrücklich von einem Tierarzt verschrieben wurden. Viele der für uns Menschen unbedenklichen Schmerzmittel sind selbst in niedrigen Dosen sehr giftig für einen Hund. Ibuprofen sowie auch Naproxen schädigen die Leber und die Nieren unseres Hundes, und kann zu schweren bis tödlichen Magengeschwüren führen.
Produkte zur Floh und Zeckenbehandlung
Es gibt inzwischen zahlreiche Fälle in denen bei Hunden allergische Reaktionen gegen Floh und Zeckenprodukte aufgetreten sind. Die Symptome in solchen Fällen reichten von einfacher Appetitlosigkeit bis hin zu Muskelkrämpfen mit Todesfolge. Allerdings sind diese Fälle eher die Ausnahme, und daher überwiegen die Vorteile dieser Produkte (Schutz vor gefährlichen, Floh- und Zeckenübertragenen Krankheiten) dem relativ geringen Risiko einer allergischen Reaktion. Man sollte seinen Hund nach der Verabreichung von Flohprodukten (z.B. Frontline) allerdings für etwa einen Tag genauer beobachten um mögliche Reaktionen schon im Frühstadium zu erkennen.
Blei
Hunde kauen gerne auf allem möglichen herum, und diese Gegenstände (z.B. altes Linoleum, Fenster oder Türabdichtungen, bemalter Gips oder Holz) enthalten möglicherweise noch Blei. Die jüngste Rückrufaktion von Blei-kontaminierten Spielzeug aus China ist eine bittere Erinnerung daran, dass die Gefahr einer Bleivergiftung immer noch nicht der Vergangenheit angehört. Bleivergiftung kann Durchfall, Erbrechen, Schwäche und in schweren Fällen sogar zu epileptischen Anfällen oder Blindheit führen.
Rattengift, Mäusegift
Rattengift lockt Ratten und Mäuse an weil es ihnen schmeckt. Leider schmeckt es den meisten Hunden genau so gut, und das macht es für unseren Vierbeiner so gefährlich.
Die chemischen Substanzen in Rattengift verhindern die Vitamin K Produktion im Blutkreislauf unseres Hundes, und dies führt schon nach dem Verzehr von geringen Mengen dazu, dass sein Blut nicht mehr gerinnen kann. Ohne Vitamin K verblutet unser Hund daher regelrecht von innen. Da sich die Symptome einer Rattengiftvergiftung erst nach Tagen bemerkbar machen (Nasenbluten, blutiges Erbrechen oder blutigen Stuhl), ist es außerordentlich wichtig, dass man bereits bei Verdacht auf eine Vergiftung mit Rattengift sofort einen Tierarzt aufsucht.
Schneckenkorn
Schneckenkorn enthält eine süße und für Hunde schmackhafte Substanz, die schon in kleinen Mengen einen großen Hund töten kann. Der chemisch gefährliche Bestandteil in Schneckenkorn ist Metaldehyd, dieser führt zu Muskelkrämpfen, Herzrasen und Krampfanfällen. Nur ein einziger Teelöffel davon kann einen 20 kg schweren Hund sehr krank machen. Der deutsche Schäferhund von einem unserer Sportfreunde starb nach dem Fressen von Schneckenkorn. Bei Vergiftungsverdacht sofort einen Tierarzt aufsuchen
Strychnin
Strychninvergiftungen bei Hunden treten in der Regel nach dem Verzehr von Nagetierködern auf. Nur fünf Gramm eines der hierzulande gängigsten, Strychnin- basierten Nagetierköder sind genug einen 40 kg schweren Hund zu töten. Wie bereits bei einer möglichen Vergiftung mit Rattengift ist es außerordentlich wichtig, schon beim geringsten Verdacht einer Vergiftung sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
Düngermittel
Alle Reinigungsmittel, Düngermittel sowie alle anderen Pflanzenschutzmittel sollten immer unter Verschluss gehalten werden! Viele Chemikalien in Pestiziden und Düngemitteln führen beim Verzehr zu schweren Schädigungen, sie können selbst bei einer einfachen Berührung die Pfoten oder Nase unseres Hundes verletzen.
DEET (Aktiver Inhaltsstoff in Insektenabwehrmittel )
Selbst als informierter Hundebesitzer könnte man annehmen, dass gewisse Insektenschutzmittel (wie z.B. Nobite Hautschutzgel) auch unsere Hunde sicher vor Zeckenbissen schützen, da wir ja sogar unsere Kinder damit eincremen. Leider ist dies nicht der Fall, denn der aktive Inhaltsstoff DEET (Diethyltoluamid) ist für Hunde giftig. Der genaue Mechanismus der DEET Toxizität ist nicht bekannt, aber die toxischen Wirkungen betreffen vor allem den Magen-Darm-Trakt und das zentrale Nervensystem unseres Hundes. Klinische Symptome von DEET Vergiftungen sind Hyper-Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, Zittern, und Krampfanfälle.
Zwiebeln
Wie auch Knoblauch enthalten Zwiebeln Thiosulfate, egal ob gekocht oder roh. Die Konzentration des Thiosulfates in einer Zwiebel ist allerdings wesentlich höher, als die Konzentration in der gleichen Menge Knoblauch! Thiosulfat verursacht den Abbau von roten Blutkörperchen im Kreiskauf des Hundes, und der Verzehr von Zwiebeln beschleunigt diesen Vorgang so stark, dass dies nicht mehr durch eine Mehrproduktion von roten Blutkörperchen im Knochenmark ausgeglichen werden kann. Daher kann bereits der Verzehr von kleinen Mengen an Zwiebeln zu einer hämolytischen Blutarmut beim Hund führen. Füttere daher Deinem Hund keine Zwiebeln, auch keine Produkte die Zwiebeln enthalten (z.B. Essensreste, Pizza, chinesische Gerichte oder Babynahrung mit Zwiebel). Vergiftungserscheinungen treten üblicherweise erst ein paar Tage nach dem Verzehr der Zwiebel auf und können, je nach Größe des Hundes, und der Menge der verzehrten Zwiebel, tödlich enden.
|